3SERIE TONSTUDIOS
A bstoßend, da m ache ich n icht mit! Der
K lang w ird fürchterlich, unanhörbar!
I
Nun, es gibt ja durchaus Fälle, wo eine
geringe Dynamik Vorteile hat: im Auto, in
der Küche bei der Hintergrundberieselung
oder unterwegs. Überall, wo es umständ-
lich und deshalb lästig ist, dauernd die
Lautstärke nachzuregeln, um leise und
laute Passagen einander anzugleichen.
A kzeptiert, aber dan n sollen sie halt eine
en tsp rech en d e F u n k tio n in die b e tre f-
fenden G eräte w ie A uto- u n d K üchen-
radios oder M P3-Player einbauen, statt
den O riginalklang zu versauen. Das JBL-
Soundsystem m eines 97er-M ustangs hatte
eine entsprechende Taste. Prim a, dagegen
w ar ü b erh au p t n ichts einzw enden! Für
m ich gilt g anz klar: Beim V inylschnitt
setze ich so gut wie nie K om pression ein.
Bei C D -Projekten kan n es V orkom m en,
dass ich sie etwas lauter halte, aber dann
sehr in M aßen. Zuweilen findet m an unter
den N otizen H inw eise, dass an der einen
oder anderen Stelle eine vorlaute Stim m e
per Lim iter im Zaum gehalten wurde. Das
b etrach te ich als legitim . So eingesetzt
gehört K om pression zum H andw erk.
I
Wir haben schon deutschen Pop-Ra-
dio-Stationen, die stark komprimieren,
vorgeschlagen, dies nur über Antenne zu
tun, und das Programm für Kabel und
Satellit, die im Heimbereich genutzt wer-
den, unbehandelt zu lassen,
Hey, das ist eine großartige Idee, m it der
m an allen gerecht w erden könnte!
» E r s a t z t e i l e ? B e i d e n
S c h n e i d k ö p f e n s e h e
i c h k e i n e E n g p ä s s e «
I
Nun ja, ehrlich gesagt waren die Sender
nicht begeistert. Für die bedeutet’s angeb-
lich zu viel Aufwand. Oft fehlt es schlicht
an Bewusstsein für die Problematik - viel-
leicht auch nur ein hochwertiges Abhör-
system. Wie ist es hier darum bestellt?
Bestens, ich betreibe eine highendige Stu-
dioanlage m it D ynaudio-C hassis für M it-
ten und H öhen sowie perfekt angepassten
Bässen, die im T ri-A m ping läuft. D arauf
höre ich sehr genau, was auf dem Band
ist. U nd m ein Ergebnis h at sich natürlich
daran zu orientieren, m uss aber eben auch
gefallen, also „pleasing“ sein. M an ch e
A udiophile fragen m ich, w arum ich dafür
equaliziere u n d die E instellungen zum
Teil sogar von T rack zu T rack behutsam
verändere. Das liegt einfach daran, dass
viele B änder m it M u ltitrack in g erstellt
und obendrein in unterschiedlichen Stu-
dios gem ixt w urden. D a k an n sich d er
K langeindruck bereits von Stück zu Stück
deutlich verändern, und m an m uss etwas
tu n , u m eine gew isse G leichm äßigkeit
herzu stellen sow ie die ein zelnen P a ra -
m eter auszubalancieren. A nderseits kann
es sein, dass ich von einem Jazz-Tape aus
den späten Fünfzigern, das prim a klingt,
eine w eitestgehend unbeeinflusste K om -
plettüberspielung mache. Alles schon vor-
gekom men! D enn ich bin gewiss nicht der
Typ, der überall seinen ,akustischen Fin-
gerabdruck“ hinterlassen will. Die gibt’s,
aber ich gehöre n icht zu ihnen.
I
Auch aus Angst vor der Kritik der Hörer,
die jede Neufassung ihrer Lieblingsmusik
beargwöhnen?
N ich t w irklich, ab er n erv en k a n n das
schon. Beinahe jeden Tag gehen E-M ails
Beatles-Fan Kevin Gray ist für seine Vinylschnitte berühmt. Hier bedient
er die Neumann-Schneidemaschine. Eines seiner jüngeren Projekte
w ar „The Many Moods Of Harry Belafonte" (siehe Kasten), und - jawohl
auf dem Vorsprung steht ein Foto von George Harrison
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